Fluch der Gedanken

  

 

Als Kind schon fängt es damit an:

„Du darfst nicht weinen, Du bist ein Mann!

Das kannst Du nicht! Das darf nicht sein!

Dazu bist Du noch viel zu klein.“

 

 Die Eltern streiten, schlagen sich.

Das Kind sieht es, und will es nicht.

Es wehrt sich gegen dieses Sehen;

Doch was schon nutzt da weinen und flehen?

 

Später kommen noch andere Sorgen:

Die Angst um die Arbeit und vor dem Morgen.

Die Wut auf den Nachbarn, der alles hat.

Von Schuldgefühlen fühlt man sich satt.

 

Auf einmal fängt es ganz langsam an:

Schmerzen, die man nicht lokalisieren kann,

Galle läuft über, in der Brust ist Schmerz,

Ist es vielleicht jetzt gar das Herz?

 

Da fängt man dann zu denken an

Von was wohl all das kommen kann.

Kommt es von der Wut? Vom nicht vergeben?

Wie soll man wohl denn sonst schon leben?

 

Vielleicht mit sich selbst in Frieden?

Und alle Menschen nur noch lieben?

Auf die Macht in sich ganz groß vertrauen

Und auf die eigene Heilkraft bauen?

 

Das könnte sein schon der Beginn

Vom Werden und vom großen Gewinn.

Die Gesundheit kehrt in den Körper zurück!

So sag nun selbst: ist das nicht Glück?

 

Willst Du Liebe und Glück im Leben.

Musst Du mal Glück und Liebe geben.

Der Sinn nun dieser Zeilen ist;

Was Du heut denkst, Du morgen bist!     

 

13.6.1993 - Steffi

 

 

 

O wunderbares Firmament, mit deinen glitzernden Sternen,

wie klein ist doch der Mensch in deinen unendlichen Fernen.

Und doch dünkt ihm meist, der größte zu sein;

doch genau betrachtet, ist alles nur Schein.

 

Da wird erforscht, untersucht und zerlegt

um zu ergründen, wie Materie sich bewegt.

Die Wissenschaft kann jede Katastrophe erklären,

ob Erdbeben, Unwetter, Sturm im Land und auf Meeren.

 

Doch nichts ist gelungen, den großen Erfindern

um durch ein Wunder solche Dinge zu verhindern.

Der Mensch ist so klein gegen das riesige All.

Die unendlichen Mächte brächten jeden zu Fall.

 

Wir haben gelernt, sie uns zunutze zu machen

doch es ist zum Weinen – nicht aber zum Lachen.

Wir übertreiben es maßlos mit dem Reichtum der Welt,

man will es nicht sehen, dass sie schon langsam zerfällt.

 

Will nicht sehen, wie Menschen erbärmlich verhungern,

wie viele arbeitslos auf den Straßen rumlungern.

Damit die Preise nur ja nicht fallen

vernichtet man lagernde Ernten in Hallen.

 

Nur ja nicht die Armen dieser Erde beschenken!

Man kann doch wohl an sich selber nur denken.

Wie klein und erbärmlich der Mensch doch wohl ist,

wenn er voll Egoismus die Mitmenschen vergisst.

 

Versucht es mal anders, geht in die freie Natur,

öffnet Herz und Seele – und fühlet nur!

Wie klein ist der Mensch in den unendlichen Fernen

des Firmaments, mit seinen glitzernden Sternen!

 

21.4.1996 Steffi

 

 

 

 

 

Angst

 

 

Die Angst, wer kennt sie wohl nicht in seinem Leben?

Die Angst, vorm Fliegen soll es oft geben.

Bestimmt jeder hat sie mal im Laufe der Zeit

Und Krankheit und Unwelt bringen viel Leid.

Da gibt es welche, die sich fürchten gar sehr

Vor Schlangen und Spinnen und vor engen Räumen,

Die Angst verfolgt sie auch in ihren Träumen.

 

Ein bisschen Ängstlichkeit ist nicht so schlimm

Doch viele von uns fragen nach dem Sinn.

Wenn sie in Todesängsten schweben,

Und mit aller Kraft kämpfen ums Überleben.

Wenn eine Riesenfaust das Herz zusammendrückt,

Wenn der Kreislauf spielt total verrückt,

Wenn die Luft zuwenig, wenn kalt die Glieder,

Wenn Zittern durchläuft den ganzen Körper immer wieder?

 

Wenn kalter Schweiß den Körper bedeckt,

Wenn immer wieder man die trockenen Lippen beleckt,

Wenn keinen klaren Gedanken man fassen kann.

Wann hört das nur auf? Wann nur – o wann?

Und endlich ist es vorbei dann nach Stunden.

Der Körper kann langsam wieder gesunden.

Man hat es auch diesmal wieder geschafft!

Das Leben geht weiter, man schöpft wieder Kraft!

 

Bei den meisten, sagt man, sind die Organe gesund

Aber vielleicht ist doch im Denken, in der Seele was wund?

Die Angst? Die soll man einfach bekämpfen,

Oder alles mit Tabletten schön dämpfen.

Wir alle, die diese Angst so gut kennen,

Versuchen oft, vor ihr davonzurennen.

Vielleicht sollten wir uns ihr einfach stellen?

Oder versuchen wie ein Hund – sie laut anzubellen“!

 

Vielleicht ist es hilfreich uns mal zu fragen,

Was wir Dunkles in unserem Herzen tragen,

Was wir bis heute nicht verarbeiten konnten.

Gedanken vielleicht, die zu denken nicht lohnten?

Wir wollen es versuchen! Wir alle die leiden!

Wir wollen in Zukunft die Ängste nicht meiden!

Wir sollten versuchen mit ihnen zu leben.

Vielleicht wird uns das die Freiheit dann geben?!

 6. 10. 1994 Steffi

 

 

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Ashtar-Linara