Interview
mit dem Soziologen Dr. CHARLES EMMONS,
Autor des Buches „At The Threshold“:
Warum ignoriert die traditionelle Wissenschaft das UFO-Phänomen?
Über
den Autor: Dr. Charles Emmons erhielt sein Doktorat in Soziologie an der
Universität von Illinois, Chicago. Er ist
Professor für
Soziologie am Gettysburg College in Pennsylvania. Er spricht acht Sprachen und
hat die verschiedensten weitreichenden Interessen, inklusive Massenmedien,
allgemeine Kultur, das Paranormale, klassische und Rockmusik und die Soziologie
der Wissenschaft. Dr. Emmons’ Buch „At the Threshold“ analysiert die
UFO-Bewegung der letzten 50 Jahre und enthüllt, wie sie durch die Medien, die
Regierung und Religionen behandelt wurde. Er untersucht, warum es von seiten der
traditionellen Wissenschaft so heftige Widerstände gegen die massiven Beweise
der Existenz von UFOs und Ausserirdischen gibt. Und er spricht über das, was er
den Mythos der Wissenschaft nennt, „welche teilweise auf Konsolidierung und
making money“ ausgerichtet ist, statt auf der notwendigen Erforschung der
Wahrheit.
Frage:
Was
bildet die Grundlage Ihres Buches „At the Threshold“?
Charles Emmons (C. E.): Das Grundthema handelt von der Ablehnung der UFO-Forschung durch den Hauptstrom der Wissenschaft und warum dies nicht sein sollte.
Frage:
Warum
wurde, Ihrer Meinung nach, die UFO-Forschung zu einem Tabu?
C. E.: Ich weise darauf hin, dass die Regierung, die Akademien und Medien es zu einem Tabu-Objekt erklärt haben. Als Soziologe nehme ich es nicht als erwiesen an, dass dies eine nebulose Sache ist. Ich frage: „Wie konnte es dazu kommen?“ Wenn man es wirklich wissenschaftlich betrachtet, macht es überhaupt keinen Sinn, UFOs und Extraterrestrier zu tabuisieren. Leute wie David Jacobs haben die Geschichte der UFO-Phänomene studiert und zeigen auf, wie die Regierung es managte, das UFO-Thema als „nicht der wissenschaftlichen Untersuchung wert“ zu bezeichnen. Der 1969 erschienene Condon Report kam zu dem Schluss, dass es eine Verschwendung wäre, mehr Geld in die UFO-Forschung zu investieren. Dies geschah in Zusammenarbeit mit höchstrangigen Akademikern, wie Condon selbst, so dass es nach 1969 kein Kapital mehr für diese Forschung gab. Es gibt schriftliches Beweismaterial darüber, dass die Air Force eine Mitteilung an Ed Condon ergehen liess mit der Aufforderung, dass die Condon Studiengruppe zu dem Beschluss kommen soll, dass es keinen Grund für eine UFO-Forschung gibt.
Frage:
In
Kürze, was war der Condon Report?
C. E.: Die Condon Studiengruppe wurde mit Mitteln des Kongresses für die Zusammenarbeit von Akademikern mit der Air Force begründet. Diese Studiengruppe bestand an der Universität von Colorado zwischen 1966 und 1969. Ihr Bericht basierte angeblich auf der Erforschung des UFO-Phänomens und wurde von der Air Force als Grundlage benützt, um ihre rein oberflächlichen Untersuchungen in dieser Sache zu beenden. Offiziell brachte dies auch das Ende für Forschungsprojekte wie Project Bluebook. Akademiker sahen im Condon Report die offizielle Erklärung, dass die Erforschung der UFO-Phänomene ein wertloses Bemühen war.
Frage:
Es
erscheint nicht sehr wissenschaftlich, irgendeiner wissenschaftlichen Studie
allein zu folgen, ohne dass auch andere Studien diese bekräftigen oder die anfängliche
Studie herausfordern, meinen Sie nicht auch?
C.E.: Ich kann nicht sagen, dass alle Wissenschaftler überzeugt waren, aber der Condon Report wurde in der Tat als ein autoritatives Dokument angesehen. Auch hatten und haben die Medien ihren Anteil an dieser Glaubensverweigerung für UFOs, obgleich es hier manchmal eine gemischte Annäherung gibt, wenn manche Dinge auf diesem Gebiet ernsthaft behandelt werden und andere nicht. Allgemein gesprochen wollen Akademiker mit dem Boulevard-Journalismus nicht in Zusammenhang gebracht werden, um sich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben.
Frage:
Wie
sind Sie daraufgekommen?
C.E.:
1992 las
ich die Hintergründe der UFO-Forschung, und als Soziologe wunderte ich mich,
warum sie nicht akzeptiert wurde. Ich erkannte, dass es hier ein „Strafsystem“
für jene Wissenschaftler gab, die sich mit diesen Dingen beschäftigen wollten.
Die Bestrafung bestand und besteht darin, dass sie keinerlei Geldmittel
erhalten, wenn sie sich mit der Erforschung von UFOs und extraterrestischem
Leben befassen, und sie werden von ihren Kollegen für nicht voll genommen. Dies
ist die Wahrheit!
Ich habe mehr als 91 UFO-Forscher interviewt, und über 90 % von ihnen waren Doktoren der Philosophie in verschiedensten Fächern. Warum widmeten sie sich diesen Forschungen, wenn UFOs als nebuloses Thema etikettiert werden? Der Hauptgrund, den ich herausfand, ist, dass 57 % dieser Doktoren über eigene Erfahrungen mit UFOs zu berichten hatten. Nun, dies sind Leute, die nicht die Venus mit einem UFO verwechseln! Sie sind hoch gebildet. Im allgemeinen sind sie für dieses Thema sehr offen, nur einige von ihnen sind höchst skeptisch. Es gibt gleich viel Konflikte in der Gemeinschaft der UFO-Forscher wie zwischen UFO-Forschern und skeptischen Fragestellern! Ich hasse dies zu sagen, aber: was die meisten Astronomen über dieses Thema wissen, ist das, was sie an den Supermarktkassen sehen; sie wissen fast nichts über dieses Phänomen.
Frage:
Würden
Sie sagen, dass die Astronomen einfach durch die Beobachtung der Sterne, was sie
ja in ausreichendem Masse tun, eine Menge UFOs sehen würden?
C.
E.: Ja.
Wahrscheinlich sehen die Astronomen mehr UFOs als die meisten Leute, obgleich
ihre Geräte die UFOs nicht verfolgen können. Wissen Sie, Jaques Vallee sagte,
dass sein Interesse an den UFOs erwachte, als er am Observatorium arbeitete und
sie UFOs auf Videoband aufnahmen. Er sah, wie die Bänder vernichtet wurden
und fragte, warum sie das taten. Sie sagten ihm, man würde sie auslachen, wenn
sie die Bänder herzeigen würden. Also, dies ist wirklich ein Tabu-Thema,
obwohl eine Menge Astronomen sympathisch dieser Idee gegenüberstehen.
Frage:
Wie
lautet das wissenschaftliche Argument gegen UFOs?
C.
E.: Nun,
ein Statement lautet, dass die Aliens viel zu weit entfernt sind und dass es
keinen glaubhaften Beweis für ihr Hiersein auf der Erde gibt. Aber wenn man
sich die aktuelle Literatur zu diesem Thema ansieht, bemerkt man, dass viele
Astronomen der Meinung sind, dass, wenn es Ausserirdische gibt, sie sich über
eine lange Zeitperiode angesiedelt haben könnten, und dies würde keine
spezielle Technologie erfordern. Wenn wir uns jedoch das Konzept der
Hyperraum-Reisen betrachten, können wir diese Möglichkeit viel leichter
akzeptieren.
Es
ist für Leute, die das UFO-Phänomen akzeptieren, sehr frustrierend,
herauszufinden, warum die Wissenschaft im allgemeinen dieses Gebiet nicht
erforscht. Das wissenschaftliche Argument von der Unmöglichkeit ausserirdischer
Existenz ist Nonsens. Also lässt sich nur vom soziologischen Standpunkt aus die
Verweigerung zur Erforschung dieses Themas erklären.
In
erster Linie ist es eine finanzielle Angelegenheit. Dies ist ein Grund, warum es
dafür kein Geld gibt, denn die normale Wissenschaft hält fest an ihrer
Tagesordnung. Nun, da mag es offensichtlich noch andere Gründe geben, nämlich,
dass die Regierung solche Forschung nicht wünscht. Was ich mit meinem
Buch bewirken möchte ist, an ein wissenschaftliches Publikum zu appellieren und
den Irrtum aufzuzeigen, der in der Verneinung der Fakten liegt. Einer der
Tricks, den die normale Wissenschaft oder die „entlarvende“ Stellungnahme
benützt ist, zu sagen, dass sie nicht eher in die wissenschaftliche Forschung
einsteigen, bevor es nicht einen absoluten Beweis dafür gibt. Wir werden
ausgetrickst mit der Meinung, dass wir einen „eisernen“ Fall haben müssen,
bevor sich irgendjemand ernsthaft damit beschäftigt.
Ich
freue mich, dass es Leute wie Stanton Friedman gibt, die Einsicht haben in das,
was die Regierung weiss. Aus meiner Sicht gibt es soviel Rauch, dass es schwer
zu sagen ist, was sich hinter dem Rauch befindet! Es gibt so viele Gerüchte und
Konspirationstheorien, dass es solcher Leute wie Stanton Friedman bedarf, die
ihr Lebenswerk der Wahrheitsfindung widmen. Offensichtlich weiss die Regierung
eine Menge. Stanton Friedman tritt durch den „Freedom of Information Act“
mit Dokumenten hervor, von denen ein grosser Teil verdunkelt, bzw. getilgt
wurde. Man braucht nicht eine Konspirationstheorie, um festzustellen, dass die
Regierung einer öffentlichen Diskussion dieses Themas nicht freundlich gegenübersteht.
Stanton sagt, dass es hier ein kosmisches Watergate gibt, dass es zu viele Leute
gibt, die ‚verbannt’ würden, wenn die Regierung aufdecken würde, was sie
weiss. Dies ist einer der Gründe, warum die Regierung keine Informationen
freigeben will. Sie mag positive Gründe haben, uns diese Informationen
vorzuenthalten, aber ich glaube, sie ist auf dem Irrweg.
Bezüglich
de Akademiker bewegen sich die Dinge sehr langsam. Und dies mag für
Aussenstehende verrückt klingen, aber die Wissenschaftler sind sehr abgeneigt,
irgendetwas zu akzeptieren, was sie nicht verstehen. Ich versuche zu erklären,
wie restriktiv die Wissenschaft ist. Ein wirklich sehr gutes Buch in dieser
Hinsicht ist Robert Anton Wilson’s Buch: „The New Inquisition, Irrational
Rationalism, and the Citadel of Science“. Es ist ähnlich dem Buch: „The
Emperor’s New Clothes“, nur umgekehrt. Erinnern sie sich an das kleine Kind,
das zu sagen wagte, „der Kaiser hat keine Kleider an!“ In dem Buch werden
sie aufgefordert, etwas zu sehen, was nicht da ist. So ähnlich den Astronomen,
von denen Jaques Vallee spricht, wenn sie ein UFO sehen, glauben Sie, dass Sie
es irgendjemanden sagen werden? Sie werden sagen: „Wir lassen uns doch
nicht auslachen, also geben wir vor, dass es da nichts gibt, obwohl es da
ist.“
Frage:
Und
es gibt Videobänder, die dies beweisen, nicht gezählt jene, die vernichtet
wurden, wie Sie erwähnten.
C.E.
Ja, es
gibt UFO-Fotos, die 1991 – 1992 von Mexico City aus aufgenommen wurden. Warum
wurde darüber nicht in den amerikanischen Medien gesprochen? Warum verweigerten
unsere Wissenschaftler sie anzusehen? Nicht, dass es keine Beweise gäbe. Es
gibt eine Fülle an Beweisen. Das ist es, was ich behaupte. Es ist für die
Leute kaum zu glauben, dass sich die Wissenschaft diese gewaltige Menge an
Beweisen nicht einmal ansieht!
Frage:
Würden
Sie meinen, dass sich der wissenschaftliche Prozess der Erforschung des
Unbekannten zuwendet?
C.
E.: Nein.
Das ist nicht der Weg, wie die Wissenschaft in Wirklichkeit arbeitet. Wir haben
wirklich gute reale Beweise für die Existenz von UFOs. Millionen von Menschen
in Mexiko sahen fliegende rätselhafte Objekte über ihren Häuptern. Wir haben
Hunderte Zeugen in Pennsylvania, die Raumschiffe sahen, die sich so langsam
bewegten, dass die Leute unter ihnen gehen konnten! Der Mythos der
Wissenschaft ist, dass sie vorgibt, offen für die wissenschaftliche Erforschung
der Realität zu sein. Die traditionelle Wissenschaft nimmt für sich in
Anspruch, dass nur Wissenschaftler „wissen“, wie man Forschung
betreibt, und dass die Öffentlichkeit die Wissenschaft den Wissenschaftlern überlassen
soll. Du gehst zur Schule und wirst ein Ph.D. (Doktor der Philosophie) in einer
gewissen Sparte, und sollte dir ein „Fehler“ unterlaufen, wirst du von
anderen Wissenschaftlern „korrigiert“!
Doch
da gibt es etwas, was nicht funktioniert, wenn Leute gefeuert werden, nur weil
sie UFOs studieren, oder sie erhalten keine Ämter, oder sie können keinen
Fortschritt in ihrer Karriere erzielen. Ich versuche in meinem Buch, einige der
Entschuldigungen zu erklären, mit denen sich die Wissenschaft zu rechtfertigen
versucht.
Die
logische Folgerung ist, dass die Regierung und die Aliens nicht wünschen,
dass die Öffentlichkeit über alles informiert wird, zumindest nicht über
alles auf einmal. Okay. Wenn dies der Fall ist, brauchen wir uns nur die
existierenden Daten zu betrachten und zu sehen, was wir von ihnen lernen können.
Das würde die wahre wissenschaftliche Einstellung sein. In meinem Buch bringe
ich ein Kompendium an Entdeckungen von Zeugenberichten und physikalischem
Beweismaterial, einschliesslich Informationen über Entführungen, Hypnose,
falscher Gedächtnissyndrome und fantasieveranlagter Persönlichkeiten.
Ich
habe nichts gegen die Leute von der philosophischen Sparte, die ja an erster
Stelle der UFO-Entlarver stehen und nach Beweisfehlern Ausschau halten.
Andererseits würde sich ein Carl Sagan niemals die Daten ansehen. Es kümmert
mich nicht, welche Theorien man über die UFOs aufstellt, oder ob man behauptet,
es wären Flugzeuglichter gewesen. Wir brauchen alle Theorien! Das
Problem ist, dass die traditionelle Wissenschaft die Beweisdaten einfach nicht
zu sehen wünscht. Das ist ein grosser Unterschied!
Frage:
Finden
Sie, dass die Forschung auf anderen paranormalen Gebieten ebenso unterdrückt
wird wie die UFO-.Phänomene?
C.
E.: Das
„Committee for Scientific Investigation of Claims of the Paranormal“, (CSICOP)
verteidigt die Institution der normalen Wissenschaft. Ihre Publikationen sind
stets negativ in allem, was etwa Parapsychologie, UFO-Forschung, Channeling,
Astrologie
oder sonstiges betrifft, das für die „normale“ Wissenschaft nicht
akzeptabel ist. Die konventionelle „Wissenschaft“ wehrt sich also. Sie ist
besorgt über die ganze New Age-Bewegung, weil diese die bestehenden Paradigmen
verändert. Was sich in unserer Gesellschaft
abspielt, ist der Kampf zwischen dem Establishment der alten Wissenschaft
und der neuen Denkweise, den neuen Paradigmen.
Das
ist es, warum die Wissenschaft so ausser sich ist. Sie
würde nicht so aufgebracht sein, wenn es sich nur um UFOs handeln würde. Die
UFOs sind nur ein Symptom des grossen Wandels, der in unserer Welt vor sich
geht. Unsere ganze Gesellschaft bemüht sich, die alten Wege zu transformieren,
und es geht hier nicht nur um das Wissen des sogenannten „New Age“, es geht
auch um die feministische Bewegung, die ökologische Bewegung und die politische
Reform, um nur einige zu nennen. All diese Veränderungen sind Herausforderungen
an die alte Wissenschaft. Eine ganze Revolution bricht an! Das ist
wirklich das grosse Bild. Das ist es, warum die Leute so abwehrend sind und
warum sie ganz verrückt um die Aufrechterhaltung ihrer alten Standpunkte
kämpfen.
Frage:
Wo
empfehlen Sie, sollen Wissenschaftler beginnen? Was können sie tun?
C.
E.: Ich
empfehle den Wissenschaftlern, dass sie den Leuten wenigstens erlauben sollten,
das zu erforschen, was sie gerne möchten, ohne sie dafür zu bestrafen. Das
ist das Mindeste! Sie müssen deren Resultate ja nicht akzeptieren. Sie
brauchen die Leute nur in Ruhe zu lassen. Also, neue Forschung auf neuen
Gebieten verdient, gefördert zu werden. Im UFO-Bereich müssen sich die
Wissenschaftler die Beweise ansehen, die wir in weitreichendem Masse besitzen
und damit das Thema durchleuchten! Sie müssen offenen Geistes sein und
Informationen sammeln. Dadurch könnten sie wirklich etwas Neues lernen!
© Ashtar-Linara