Die Zwiebel, der Kristall und der Delfin

von: Anita Boom

 

 

 

Jemand fragte mich, wie wir jetzt wirklich mit allen Themen „fertig“ sein können.Wir schälen die Hautschichten der Zwiebel, um uns von den Dingen, die uns hinderlich zu sein scheinen, zu lösen. Liegt es nun weiterhin an uns, da wir immer noch viel spüren, und wie hilft uns das beim Transformieren und Lernen. Was, wenn wir in diesen Zeiten hier auf der Erde sind, um zu lernen und unser Karma zu erfüllen? Dieses Jahr im März war ich in Spanien und channelte einer Gruppe Germain. Er benutzte das Beispiel der Zwiebel, um uns den Drang nach Transformation zu zeigen. Dadurch kam die Idee des Schälens der Zwiebel Schicht um Schicht. Jede dieser Schichten repräsentiert etwas, was transformiert gehört. Er sagte uns, wir schälen eine Zwiebel Schicht um Schicht, während wir sie einfach mit einem Druck zerdrücken könnten.

Doch ist es nicht so einfach, aus der Transformation herauszugehen und immer wieder das Drama dieses Lebens zu fühlen, um endlich das Gefühl der Offenheit zu erreichen und die neuen Chancen im Leben zu erkennen. Es scheint, als wäre es zu einer Abhängigkeit geworden. Davon wegzugehen bedeutet auch, dass plötzlich viele Menschen in der spirituellen Welt mit Dir auf einmal nicht mehr einig sind, und das kann einen ziemlich unsicher machen. Denn, wo zunächst „Liebe und Licht“ in Deinen Ohren wohl tönten, hörst Du nun Dinge wie „arrogant“, „ignorant“ und „...aber, Darling, Du musst auch viel lernen“. Sie sind blind und wollen nicht, dass Du anfängst zu sehen. Es fühlt sich für mich immer so an, als dass jemand mir vorwirft, dass ich mich so wohl fühle. Aus der „Heilung“ auszusteigen, kann auch dazu führen, dass Du Dich schuldig fühlst. Die anderen scheinen sich so unwohl zu fühlen, und ich fühle mich so gut. Wenn andere sich scheinbar so schlecht und ich mich so gut fühle und schreie das heraus, fühlt sich das nicht sonderlich gut an. Gut! Ich hörte noch von niemandem, dass er geheilt wurde, weil ich mit ihm litt oder wenn ich mich mit ihm unwohl fühlte, dass dieser sich dann besser fühlte. Da gab es immer noch ein Gefühl des Elends, das mich während der letzten beiden Monate überkam. Plötzlich wurde alles zu einem Problem. Nichts mehr schien die wohlbekannte goldene Ecke zu haben. Tief in mir wusste ich, dass es nicht an mir lag. Das waren auch Dinge, von denen ich wusste, dass ich mit ihnen umgehen und sie mit aller Mühe befreien, akzeptieren und integrieren kann. Aber es funktionierte nicht.

Es schien, als würde alles noch schlimmer werden. Ich hatte ein riesengrosses Dilemma. Ich beschloss, mich darin nicht zu verwickeln, aber ich fühlte mich wirklich schlecht. Während des Atmens und des Eintretens in meine innere Welt begegnete ich einem Kristall. Der Kristall steht für die gesamten Geschichten und menschlicher Hypnose, die Muster, die Glaubenssätze und die festgemachten Gewohnheiten der Menschen. Ich ging in den Kristall hinein und stellte fest, dass er vollkommen massiv war, aber es schien für mich Unsinn zu sein, nicht fähig zu sein, durch ihn hindurch zu gehen. So tat ich es. Ich ging zur anderen Seite und trat dort auf eine Plattform. Der Kristall gleitete in das Meer. Vor mir erschien ein Delfin, der began, mit mir Kontakt aufzunehmen. Er lud mich ein, ins Meer zu springen, und so tat ich es. Wir schwammen, sprangen und schwammen um die Wette im Wasser, kreisten überhalb des Wassers, und von Zeit zu Zeit ruhten wir uns aus, indem wir uns auf den Rücken legten und dahinglitten, unsere Bäuche in der Sonne.

Plötzlich bemerkte ich, dass der Kristall anfing, zu sinken. Ich schwamm ihm hinterher und der Delfin mir nach. Wir wurden immer tiefer in das Meer hineingezogen, und der Delfin gab mir zu verstehen, dass ich den Kristall gehen lassen und an die Wasseroberfläche zurückkehren solle. Es war ziemlich schwer, zurückzuschwimmen, aber letztendlich waren wir wieder an der Oberfläche. Für einen Moment fühlte ich mich verlassen, weil die Plattform und der Kristall nicht mehr da waren, Dinge, an denen ich mich in der Mitte des Meeres halten konnte. Und zur gleichen Zeit bemerkte ich aber, dass ich sehr gut im Meer schwimmen konnte und nichts brauchte, um mich festzuhalten. Ich fragte den Delfin, wo der Kristall sei, und er antwortete: „Das Meer passt auf alles auf, was in ihm ist.“ Das befreite mich von allen Sorgen und Verpflichtungen, die ich immer noch für die Menschen um mich herum verspürte und die beschlossen haben, weiterhin im Kristall zu sitzen. Ich musste nicht immer wieder dorthin zurück und ihnen zeigen, wie man da herausgeht. Ich muss nicht weiterhin Öffnungen im Kristall anbieten. Das „All“ kümmert sich um jeden und bietet allen Menschen Möglichkeiten, um mühelos aus dem Kristall zu treten. Viele gingen vor ihnen. Genug Beispiele. In jenem Moment packte ich mich selbst liebevoll im Nacken und schüttelte mich durch. Bumm! Weg vom Drama! Ich mache es einfach nicht mehr. Ich wähle das Drama einfach nicht mehr! Und in der Realität brauchte es einige Stunden, das miserable Gefühl weg zu bekommen, und alles um mich herum wurde erneut klar und einfach.

Wieder bemerkte ich diese Neutralität und Stille. Ich verstehe auch, dass einige zunächst denken würden, dass dieser Zustand langweilig sei. Wir sind an die enormen Auf und Abs der Dualität und an die grossen Erfüllungen, sich in einem Retreat-Center zu erholen, gewöhnt. Die Belohnung von anderen, die Dir ein Kompliment aussprechen, dass Du eine rauhe Zeit überlebt hast. So ist die Abhängigkeit geboren, in einen anderen Teil des Elends zu tauchen. Die Angst davor, etwas zu vermissen oder nicht das richtige zu tun und so die himmlischen Segnungen nicht zu erhalten, ist ein anderer Grund, in Geschichten zurück zu tauchen, meistens dann, wenn wir uns nicht alllzu gut fühlen. Aber wir alle können jetzt ziemlich leicht fühlen, und Fühlen bedeutet nicht, dass etwas mit uns „falsch“ ist. Gefühlsenergie auf der Erde ist ziemlich einfach, weil es sie im Überfluss gibt und sie sich in vielen Formen zeigt. Davor Angst zu haben, etwas zu fühlen und es „nicht mehr loszuwerden“, steht in starker Beziehung zu dem Fakt, dass Du vor der Wahl stehst, Dir selbst eine gewisse Energie zu geben und anfängst, sie um Dich herum zu verarbeiten oder nicht.

Fühlen und es zu lassen ist eine grössere Art von Mitgefühl, als mit jemand mit zu leiden und die anderen zu bemitleiden. Ich glaube nicht länger an die Geschichte, dass ich hier bin, die Lektionen des Lebens zu lernen, und dies auf keinen Fall natürlich durch leiden. Ich bemerke nicht, dass ich gestorben bin, weil da nichts mehr zu transformieren war. Es ist fertig, die Arbeit ist vollendet, und nun werde ich das Leben geniessen. Es gibt soviel mehr, für das sich das Leben lohnt, als nur „der Prozess und meine spirituelle Entwicklung“. Ich geniesse die Liebe zu mir selbst, die Leute um mich herum, den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang, die Bewegungen der Natur, die lustigen Dinge, die ich in meinem Leben wähle und wie sich meine eigenen Schöpfungen in meinem Leben entfalten. Die Wahl, aus dem Drama und den Transformationen auszusteigen und einzusteigen in die völlige Befreiung, ist eine Wahl, die jeder für sich selbst zu treffen hat. Darin ist keine „Heilung“ möglich. Es gibt da nur ein darüber erzählen und schreiben. Sie kann in jedem Atemzug und mit jedem Kontakt zwischen Gott und Gott gefühlt werden. Und dann liegt es an jedem selbst zu entscheiden, ob er damit fertig ist. Vielleicht sich den Mut nehmen und sagen: „Ich schaffe es!“ Obgleich ich nicht genau weiss, was ich wähle, weil ich niemals die Geschichten über positive Ergebnisse geglaubt habe. Ich schaffe es!

(Quelle: www.runningfox.nl)

 

 

 

Ashtar-Linara